01 Vorgeschichte

Die Vorgeschichte zu einem Beteiligungsverfahren hat einen bedeutenden Einfluss darauf, ob Akteur*innen ein Interesse daran haben, sich zu beteiligen oder nicht. Sie ist entscheidend dafür, mit welchen Vorurteilen, Stereotypen und Erwartungen Menschen dem Thema Beteiligung gegenüberstehen und dem Beteiligungsverfahren begegnen. Sie ist auch entscheidend dafür, welche Motivationen und Hoffnungen sie daran knüpfen. Die Atmosphäre im Beteiligungsverfahren sowie die Bereitschaft, zu kooperieren und in ein gemeinsames Gestalten zu kommen, ist zentral durch die Vorgeschichte geprägt. 

Eine solide Analyse der Vorgeschichte und den damit verbundenen Fakten, Emotionen und Prozessen ist entscheidend für den Erfolg eines Beteiligungsverfahrens. Dementsprechend wichtig ist es, Aspekte aus der Vorgeschichte in die Planung mit einzubeziehen. Die folgenden Fragen können helfen, die Vorgeschichte zu analysieren: Wie hoch ist die Kenntnis über das Projektvorhaben bzw. -thema,  zu dem beteiligt werden soll?


  • Gab es in der Vergangenheit Vorkommnisse, die beachtet werden müssen? Gab es bereits einen Konflikt zu dem Projekt/Thema? 
  • Besteht aufgrund stark gegensätzlicher Perspektiven, Interessen und Erwartungen Konfliktpotenzial?
  • Gibt es vor Ort/im Projektumfeld bereits Erfahrungen mit Beteiligung? Wenn ja, wird diese als vorwiegend als gut und gewinnbringend oder als schlecht wahrgenommen/eingeschätzt?