06 Haltung

Die Haltungen, die die Initiierenden, Verantwortlichen und Teilnehmenden im Beteiligungsverfahren einnehmen (sowohl in Bezug auf das Thema Beteiligung an sich, das zu behandelnde Thema als auch auf die Akteur*innenkonstellation) bestimmen wesentlich dasVerhältnis untereinander (vor allemzwischen Beteiligenden und Beteiligten) und die Form der Zusammenarbeit. Einige Haltungen und Strategien können Beteiligungsverfahren schaden oder in ihren Potentialen einschränken: Ein manipulatives Verständnis im Umgang miteinander, dauerhafte Unterstellungen, zermürbender Missmut, Lobbyismus etc. schränken das Potential ein. Andere Haltungen wiederum fördern Beteiligungsverfahren und die Teilnahme daran: Offenheit, Klarheit, Transparenz, Engagement, Mut und eine gute Fehler- und Feedback-Kultur.

Die Haltungen aller Akteur*innen, insbesondere auf Seiten der Verantwortlichen, ist ein massgebliches Kriterium dafür, ob Beteiligung gelingt. Denn mit welcher Einstellung Verantwortliche in ein Beteiligungsverfahren gehen, ist für die Teilnehmenden wahrnehmbar. Sie werden davon wiederum in ihrer eigenen Haltung beeinflusst und reagieren darauf - beispielsweise in Form von Nicht-Beteiligung oder mit destruktiven Verhalten im Beteiligungsprozess im negativen Fall. Umgekehrt kann eine wertschätzende Haltung der Verantwortlichen bei den gewünschten Akteur*innen eine engagierte Teilnahme und das Zustandekommen tragender Ergebnisse hervorrufen.

Daher ist es förderlich, sich der eigenen Haltung und die der Anderen bewusst zu werden. Für den Erfolg eines Beteiligungsverfahrens ist die Glaubwürdigkeit und die Kompetenz der initiierenden Akteur*innen besonders relevant. Daher sollte eine ehrliche Selbstanalyse der Verantwortlichen jeder Gestaltung eines Beteiligungsverfahrens vorangehen. 


Grundlegende Fragen zu Auseinandersetzung mit dem Thema Haltung sind:

  • Wie ist die eigene Haltung zum Thema Partizipation?
  • Welches Partizipationsverhältnis ist bei den Initiierenden/Verantwortlichen vorherrschend?
  • In welcher Rolle werden die Teilnehmenden eingebunden?
  • Welche Rolle  sollen die Verantwortlichen innerhalb des Beteiligungsverfahrens einnehmen?
  • Wie wird die Haltungen der Teilnehmenden zum Vorhaben eingeschätzt, zu dem beteiligt werden soll?