21st Century Town Hall Meeting

Veranstaltungsdauer: Mittel
Gruppengröße: Mittelgroß bis Groß
Partizipationsmodus: Deliberativ


Anlass

  • Zielgerichtete Mitarbeit an Veränderungs- und Gestaltungsprozessen
  • Entscheidungsfindung für lokale, regionale oder nationale Themen
  • Themenvermittlung und Anregungen für Politikerinnen und Politiker
  • Nachhaltige systemische Veränderungen eines Entscheidungsprozesses


Beschreibung

Bei 21st Century Town Hall Meeting handelt es sich um eine ortsungebundene Versammlung von Bürgern und Bürgerinnen, bei der elektronisch über ein bestimmtes Thema abgestimmt wird. 

Das Format wurde 1997 von der in Washington, D.C., ansässigen und bis 2014 bestehenden US-amerikanischen NGO „America Speaks" entwickelt.

21st Century Town Hall Meeting dient dazu, verbindliche Entscheidungen zu meist lokalen oder regionalen Fragen zu treffen. Besonders geeignet für das Format sind öffentliche Anliegen, die den Bereichen Politikdurchführung und -planung sowie Ressourcenallokation zugeordnet werden können. Ressourcenallokation bedeutet die Verteilung knapper Ressourcen, die man zur Herstellung von Gütern und Waren benötigt, z. B. Arbeit, Rohstoffe, Boden und Kapital.


Durchführung

Kurzerklärung

Das Format wird durch die Politik oder die Verwaltung initiiert; es bietet eine hohe Transparenz über die Verfahrensziele. Die Präsenzveranstaltung dauert einen Tag und kann für einen Personenkreis von 50 bis zu 5.000 Personen organisiert werden. Bei einer großen Gruppe kann die Präsenzveranstaltung auch an mehreren Orten gleichzeitig stattfinden. Die Teilnehmenden sind dabei untereinander elektronisch vernetzt.


Vorbereitung

Die Öffentlichkeit muss bereits im Vorfeld durch Medienberichte über das 21st Century Town Hall Meeting (die Versammlung der Bürgerinnen und Bürger) informiert werden, um die Legitimität, d.h. eine entsprechend große Zahl von Teilnehmenden sicherzustellen. Ebenfalls können dann Onlineumfragen zur Themenfindung geschaltet werden. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden auf Basis soziodemografischer Kriterien ausgewählt, womit ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung abgebildet werden soll. Die ausgewählten Teilnehmenden erhalten Informationsmaterial für die Vorbereitung auf die Veranstaltung. 


Phasen

  1. Die Diskussionen finden an Tischen mit 10 bis 12 Personen statt, die von der Moderation geleitet werden.
  2. Die einzelnen Ergebnisse werden anschließend in einem zentralen Computersystem eingegeben. Durch eine Live-Übertragung werden die Ergebnisse an allen Veranstaltungsorten angezeigt.
  3. Die letzten 30 Minuten werden für Stellungnahmen zu den Ergebnissen und für eine Evaluation genutzt.  Am Ende besprechen alle das weitere  Vorgehen.


Das ist zu beachten

Die Durchführung dieses zeit- und kostenintensiven Formats erfordert eine gründliche Vorbereitung, denn das Thema der Veranstaltung betrifft aktuelle Politikentscheidungen (s.oben). 


Ergebnis

Nach Beendigung der Großveranstaltung wird ein Abschlussbericht öffentlich zugänglich gemacht. Es gibt darüber hinaus diverse Möglichkeiten, den Prozess fortzuschreiben, z. B. durch Informationen über den Stand der Umsetzung, das Angebot vertiefender Umfragen etc.