Open Space

Veranstaltungsdauer: Lang
Gruppengröße: Alle Gruppengrößen
Partizipationsmodus: Deliberativ


Anlass

  • Möglichkeit, neue und kreative Ideen zu entwickeln
  • Bildung einer lernenden Gemeinschaft auf Zeit
  • Veränderung der Kultur innerhalb einer Gruppe oder Organisation (z. B. hinsichtlich der Kommunikation)


Beschreibung

Die Teilnehmenden bearbeiten in Kleingruppen in einem vorgegebenen Zeitrahmen ohne Anleitung eine für sie wichtige Thematik, an dessen Ende die Ergebnisse für alle dokumentiert werden. 


Ursprung

Harrison Owen, in Washington, D.C., ansässiger Organisationsberater, entwickelte die Methode 1983 angesichts der Beobachtung, dass während der Kaffeepausen von Konferenzen die besten Ideen und Kontakte entstehen.


Wie

Die Qualität einer Kaffeepause wird bei Harrison Owen zum wesentlichen Element der Konferenzgestaltung, indem die Teilnehmenden einer Open Space-Konferenz zu selbstgewählten Themen in spontan zusammengesetzten Gruppen so lange arbeiten, wie sie etwas dazu beitragen können, um dann gegebenenfalls die Gruppe zu wechseln. In den vergangenen 20 Jahren ist Open Space zu einem international bekannten und beliebten Workshopformat herangewachsen. 


Durchführung

Kurzerklärung 

Das Ziel von Open Space-Veranstaltungen ist es, durch die Zusammenarbeit aller Anwesenden zügig Lösungen und Veränderungsmöglichkeiten für ein komplexes oder konfliktbeladenes Thema zu entwickeln. Die Länge der Veranstaltung hängt vom jeweiligen Kontext ab, üblich ist eine Länge von einem bis zu drei Tagen.  An einer Open-Space-Veranstaltung können mindestens acht und bis zu 2.000 Personen teilnehmen. 


Vorbereitung

Es bedarf eines gut überlegten Rahmenthemas, innerhalb dessen die Teilnehmenden ihre Themen frei formulieren können. Das Rahmenthema hat sowohl einen Einfluss auf die Motivation der Interessenten als auch auf die Ergebnisse, die am Ende herauskommen.  


Phasen / Ablauf 

Für die Zusammenarbeit im Rahmen von Open Space gelten folgende Regeln:

  1. Wer immer kommt, ist gerade die richtige Person.
  2. Was auch immer geschehen mag, es ist das Einzige, was geschehen kann.
  3. Wann immer es beginnt, es ist die richtige Zeit.
  4. Vorbei ist vorbei. 

Jeder Tag beginnt mit einem Plenum, in dessen Verlauf die Spielregeln erläutert und die zu bearbeitenden Themen festgelegt werden. Im Anschluss daran teilen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen auf und arbeiten in freier Rollenaufteilung (Initiatorin, Moderatorin, Teilnehmer) zu dem Thema, welches sie interessiert. Sobald sie den Eindruck gewinnen, nichts mehr beitragen zu können, sind sie frei zu gehen und sich eine andere Gruppe zu suchen. Es gilt das „Gesetz der zwei Füße“: der oder die Teilnehmende ist genau dort am richtigen Ort, wo sie oder er sich befindet, um von den anderen Gruppenmitgliedern zu lernen und selber konstruktiv zum Thema beizutragen. Am Abend versammeln sich alle erneut zum Plenum, um sich über den Tag auszutauschen. Im Abschlussplenum, nach Ende der letzten Arbeitsphase, werden die zuvor protokollierten Ergebnisse aller Arbeitsgruppen zusammengetragen und allen Teilnehmenden als Dokumentation zur Verfügung gestellt. 


Zu beachten

  • Open Space lebt von der Selbstorganisation der Teilnehmenden, Kontrollversuche durch einzelne  können die kreative Atmosphäre zerstören. Dementsprechend sind auch die Ergebnisse nicht vorhersehbar.
  • Wichtig für den Open Space ist das Prinzip der Freiwilligkeit. Kein Teilnehmer wird gezwungen, an einem bestimmten Thema zu arbeiten, sondern alle entscheiden selbst, wo, mit wem, woran und wie lange sie arbeiten möchten. 


Ergebnis

Einerseits gibt es am Ende einer Open Space-Konferenz viele neue Ideen und Vorschläge für den Umgang mit dem jeweiligen Thema. Andererseits haben sich aber auch qualitative Veränderungen durch die Art der Zusammenarbeit ergeben: die Erfahrung von Empowerment für die Teilnehmenden als auch die Entwicklung einer konstruktiven Kommunikation innerhalb der Gruppe.