Deliberative Polling

Veranstaltungsdauer: Lang
Gruppengröße: Groß
Partizipationsmodus: Deliberativ


Anlass

  • Öffentliches Interesse und Verständnis für ein Thema wecken
  • Verbesserung des öffentlichen Demokratieverständnisses
  • Transformation von Meinungsbildern und Erkenntnisse über diesen Prozess


Beschreibung

Das Format des Deliberative Polling ist eine Befragung in zwei Phasen zu einem bestimmten Thema. Zwischen den Befragungsphasen findet eine Informations- und Diskussionsveranstaltung statt. 


Ursprung

Die Idee des Deliberative Polling geht auf den US-amerikanischen Politikwissenschaftler James L. Fishkin zurück, der das Verfahren Anfang der 1990er Jahre entwickelt und umgesetzt hat. Im Zuge dessen gründete Fishkin das „Center of Deliberative Democracy“ in Stanford, Kalifornien. Dort findet der Vertrieb und die Weiterentwicklung des Formats statt. 


Wie

Die Abfrage von Kenntnissen und Meinungen zu einem Thema wird jeweils vor und nach einer diesbezüglichen Informationsphase durchgeführt. Die Informationsphase beinhaltet eine Studienphase und eine mehrtägige Veranstaltung mit Diskussionen, Beratung und Wissensaustausch.


Durchführung

Kurzerklärung

Ein Deliberative Poll umfasst 300 - 500 zufällig ausgewählte Personen und dauert in der Regel zwischen mehreren Monaten bis zu einem Jahr.


Vorbereitung

Zunächst wird ein zur Debatte stehendes Thema gewählt, das im Idealfall mit einer politischen Entscheidung oder einem aktuellen politischen Ereignis in Verbindung steht. Auf Grundlage dessen sind Umfang und Ziele des Formates zu bestimmen. Darüber hinaus ist eine geeignete Ansprachemethode und ein Anreizsystem für die möglichen Teilnehmenden zu bestimmen. Eine oder mehrere mediale Plattformen - z. B.  Internet, Funk- und Fernsehanstalten - werden festgelegt, um über den Prozess und die Ergebnisse zu berichten und zu informieren. Wichtig für das Format ist die Übertragung der Veranstaltung in verschiedenen Medien.


Phasen

  1. In der ersten Phase gibt es eine Befragung einer zufällig ausgewählten und repräsentativen Zahl an Bürgern und Bürgerinnen zu einem Fachthema. Dabei wird a) Faktenwissen zum jeweiligen Thema abgefragt, sowie b) ein Meinungsbild anhand einer weiteren Befragung erstellt. 
  2. Aus der Gruppe der Befragten wird wiederum ein zufällig ausgewählter repräsentativer Teil zu einer zwei- bis dreitägigen Veranstaltung eingeladen. 
  3. In der Vorbereitung auf das Poll wird den Teilnehmen-den aufbereitetes Fachwissen zur Verfügung gestellt, das unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen soll. 
  4. Auf der Grundlage der Vorabinformationen und unter professioneller Moderation wird dann in Kleingruppen diskutiert. 
  5. Am Ende der Diskussion und gegenseitigen Information erstellt jede Gruppe einen Fragenkatalog. Dieser dient als Grundlage für die Plenarsitzung, während der die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, mit Expertinnen und Experten und Politikern und Politikerinnen über ihre Diskussionsergebnisse zu beraten.  
  6. Nach der zweiten Phase kommt es erneut zu einer Befragung mit dem identischen Fragenkatalog zu a) Faktenwissen und b) Meinungsbild. 
  7. In einem letzten Schritt wird der gesamte Prozess ausgewertet und die Ergebnisse werden veröffentlicht.


Das ist zu beachten

Das Format ist markenrechtlich geschützt. Bei allen Veranstaltungen unter dem Namen „Deliberative Polling“ behält sich das Gründungsteam vor, sich unter Berechnung von Honorarkosten zu beteiligen.


Ergebnis

Das Format des Deliberative Polling erzeugt einen repräsentativen Umfang an Forschungsmaterial zu Meinungsbildern und öffentlichem Diskussionsverhalten. Nachweislich wird ein fundierteres Wissen der Teilnehmenden zu bestimmten Themen und politischen Prozessen generiert.